2. KLAUSURTAGUNG ZUM ISEK LÖRRACH

IM DIALOG MIT DEN GEMEINDERÄT:INNEN

11.04.2022

Am 10. November 2021 tagte der Lörracher Gemeinderat zum zweiten Mal zum ISEK. Ziel dieser Klausurtagung war es, zu den erarbeiteten Planständen und zur Konzeption ins Gespräch zu kommen, die auf Basis des Dialogsommers, der Analysephase, der Rückmeldungen aus der ersten Klausur und der Workshops mit der Verwaltung erarbeitet wurden. Diese Klausurtagung diente dazu, Einschätzungen und Ergänzungen zu Leitlinien und den damit verbundenen Plänen zu erhalten und Hinweise und Ideen zu einem übergeordneten Leitmotiv sowie zur Konkretisierung der Konzeption und der Pläne aufzunehmen. 

 

Im Anschluss an die erfolgte Klausurtagung und auf Basis von weiteren Rückmeldungen der Verwaltung und des Expert:innenbeirats wird das vorgestellte Konzept geprüft und aktualisiert. Im nächsten Schritt werden darauf aufbauend Maßnahmen entwickelt, die wichtige Umsetzungsschritte des ISEK und eine damit verbundene Priorisierung aufzeigen. Auch dieser Maßnahmenkatalog wird im Dialog mit den Fachstellen der Verwaltung sowie mit dem Expert:innenbeirat abgestimmt und schließlich dem Gemeinderat zur Verabschiedung vorgelegt.

 

Das Konzept des ISEK Lörrach

Herzstück des ISEK-Konzepts sind sogenannte „Wandelansätze“, die aus den zuvor ermittelten Besonderheiten, Bedarfen und Stärken der Stadt Lörrach entwickelt wurden. Unter dem vorläufigen Leitmotiv „Lörrach schafft Zukunft“ beinhalteten alle Wandelansätze die Themen Mobilität und Verkehr, Wohnen und Soziales, Arbeiten und Wirtschaft sowie Ökologie und Freiraum und gliedern sich wie folgt: 

 

  • Öffentlicher Verkehr als Taktgeber 
  • Impulse der Quartiere
  • Straßen als Stadt- und Lebensräume
  • Landschaft und Stadtklima 
  • Produktives Lörrach

 

Jeder Wandelansatz verfolgt spezifische Leitlinien, die dem Leitmotiv untergeordnet sind. Leitlinien bieten die Möglichkeit, Prioritäten und größere Entwicklungsrichtungen festzulegen.

 

Werkstattergebnisse

Im Rahmen der Werkstatt wurden die Bausteine des Konzeptvorschlags beleuchtet und diskutiert: Leitmotiv, Leitlinien der Wandelansätze und die Rolle des ISEK für vier Fokusräume in Lörrach. In offenen Arbeitsgruppen konnten sich alle teilnehmenden Gemeinderät:innen zu verschiedenen Konzeptbauseinen und Themen äußern. Die Ergebnisse aus den Diskussion werden im Folgenden zusammengefasst und veranschaulichen die Schwerpunkte der Leitlinien- sowie der Leitmotiventwicklung:

Als Diskussionsgrundlage wurden zu Beginn der Veranstaltung Leitlinien für die Räume des Wandels vorgestellt. 

  1. Öffentlicher Verkehr als Taktgeber: Zustimmung in dieser Diskussion gab es zum prioritären Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und zum Umstieg des motorisierten Nahverkehrs vor dem zentralen Versorgungsbereich der dichten Innenstadt. Umsteigepunkte hierfür soll es sowohl an zentralen Mobilitätsdrehscheiben wie dem Hauptbahnhof als auch im Quartier geben.

  2. Impulse der Quartiere: Nach dem Prinzip der Stadt der kurzen Wege sollen wichtige Funktionen und Versorgungspunkte in fußläufiger Erreichbarkeit zum Quartier liegen. Stärkung und Impulse können Nachbarschaften außerdem durch Räume für Begegnung, soziale Orte und die Wahrung und Entwicklung örtlicher Identitäten geben. Die Schaffung von Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen (wie Senior:innen und Familien) soll einen wichtigen Stellenwert in der Entwicklung Lörrachs einnehmen.

  3. Straßen als Stadt- und Lebensräume: Als Verbindungselemente zwischen Quartieren, Stadt- und Ortsteilen nehmen Straßen eine wichtige Rolle im Alltag der Lörracher:innen ein. Straßen sollen sowohl verschiedene Mobilitätsbedürfnisse und Fortbewegungsarten beherbergen, als auch zur Klimaanpassung beitragen. Um die Mobilität in Lörrach zukunftsfit zu gestalten, wird ein Gesamtmobilitätskonzept angeregt, das verschiedene Straßentypen unterscheidet und damit Prioritäten setzt. 

  4. Landschaft und Stadtklima: Dass die Stadt Lörrach klimaangepasst und -gerecht gestaltete Räume in der Innenstadt entwickeln muss sowie zugängliche und attraktive Freiräume anbieten soll, wird allgemein bejaht. Betont wird im Rahmen der Werkstatt außerdem, dass Biodiversität einen hohen Stellenwert einnehmen sollte, ebenso wie der Bezug zu Wiesental und Schwarzwald.

  5. Produktives Lörrach: Die wirtschaftliche Aktivität Lörrachs ist wichtige Grundlage einer lebenswerten und angebotsreichen Stadt. Aus diesem Grund ist das Angebot von Flächen für Produktion und Handwerk in der Innenstadt zu sichern, ebenso wie arbeitsplatzintensive Betriebe und Standorte. Auch in stärker versiegelten Bereichen wie Gewerbegebieten sind Biodiversität, Durchgrünung und Klimaanpassung als wichtige Themen zu platzieren. In der Diskussion wurden ergänzend weitere Akzente gesetzt, wie zum Beispiel auf dem Thema Handel und Einbindung gemischter Nutzungen. Der öffentliche Raum in Gewerbegebieten ist auch hier attraktiv und einladend zu gestalten.

 

Im Zuge der Leitliniendiskussion wurden die Teilnehmenden auch um Impulse zur Entwicklung bzw. Überarbeitung des Leitmotivs gebeten. Vor diesem Hintergrund wurden drei Begabungen und Ansätze für Lörrach diskutiert, die durch die Gemeinderät:innen eingebracht wurden. Zum einen ist die „Vielfalt vor Ort“ aus unterschiedlichen Gesichtspunkten besonders und im Rahmen des ISEK herauszustellen. Die „regionale Vernetzung“ der Stadt, über Grenzen hinweg, soll aus Sicht der Rät:innen im Leitmotiv ebenso eine Rolle spielen. Außerdem kann Lörrach als „Leuchtturm des Südens“ beispielhaft vorangehen und mit hohem Anspruch qualitätsvolle Projekte für die Zukunft entwickeln. Diese repräsentieren die hohe (Lebens-)Qualität Lörrachs und funktionieren damit als Schaufenster für die Attraktivität der Stadt.

Das Planungsteam des ISEK nimmt zahlreiche Hinweise aus der Klausur mit, die nun in die Überarbeitung des ISEK einfließen.

Die Dokumentation zur ISEK Klausurtagung erhalten sie als Download:

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